TV-Auftritt oder wie blamieren wir die Ausländer erfolgreich ...

Letzte Woche hatten wir unseren großen Auftritt. Im lokalen TV haben die Ausländer der umliegenden Universitäten an einer Unterhaltungssendung mitgewirkt. Jede Universität hat seine Ausländer gebeten einen Beitrag zu leisten, z. B. singen oder tanzen. 

Da standen wir vor dem ersten Problem. Wir sind weder begnadete Sänger, noch Tänzer. Also musste etwas her, was zu Deutschland passt und wo man das Playback so laut drehen kann, dass man uns nicht mehr singen hört. Da man von uns auch keine große Bühnenshow erwartete, haben wir uns etwas ruhiges ausgesucht und konnten das Image von Deutschland deshalb leider nicht dahingehend beeinflussen, dass jetzt alle denken, Deutschland sei ein super ausgeflipptes und lustiges Land. Sorry dafür!

 

Wir waren ganz schön aufgeregt und waren schon vor dem Auftritt peinlich berührt. Am Tag der Aufnahme, und dem Tag davor, wurde geprobt. Nachdem wir die anderen Teilnehmer beobachtet hatten, war uns klar, dass auch diese, bis auf einige Ausnahmen, nicht wirklich singen können und es halb so wild wird. 

Außerdem haben wir erfahren, dass ein alter deutscher Mann an unserem Auftritt teilnehmen wird und er im Fokus stehen soll. Zum Glück haben wir uns ein ruhiges Weihnachtslied ausgesucht: O du fröhliche! Da konnte auch der Opi mitsingen und schunkeln. 

 

Sehr beeindruckt waren wir davon, dass viele der anderen Teilnehmer (teilweise) fließend chinesisch gesprochen haben. Ein Italiener war sogar Moderator der Sendung.

Zusammen mit Studenten haben wir uns der Herausforderung gestellt und am Ende war es gar nicht mehr so schlimm. So nervös ich auch vorher war. Als es dann auf die Bühne ging, war die Aufregung weg. Außerdem waren die Mikrophone aus, der Opi hat so laut und tief gesungen, dass man mich sowieso nichts hörte und das Playback war laut genug. Also was sollte schon passieren. Wer weiß wann ich nochmal die Gelegenheit habe und deshalb habe ich mich entschieden den Moment zu genießen. Es war ein lustiger Tag und wir haben viele Eindrücke erhalten, was hinter der Kamera eines TV-Studios passiert....und das ist... lange nichts :D

3/4 des Tages haben wir mit warten zugebracht. Warten darauf, dass wir unsere Probe haben. Warten darauf, dass wir in die Maske können. Warten darauf, dass wir endlich den Auftritt haben. 

 

Es war ein interessanter Tag und gar nicht so schlimm wie ich vermutet habe. Aber seht selbst :)

Das Video zur Sendung erhalten wir dann im Dezember. Ein bisschen müsst ihr euch also noch gedulden...

Im Anschluss hat Fei uns noch auf ein Abendessen eingeladen. Sehr lecker! Und wir haben wieder etwas neues probiert. Dieses Mal war es Gehirn (vermutlich vom Schwein). Ich war etwas erstaunt. Eigentlich dachte ich, dass es hart ist, aber es hat eher die Konsistenz eines Marshmallows. Sehr seltsam. Ist der Ekel überwunden, schmeckt es aber nicht schlecht.

Positive Folgen des Auftritts - Opi ist in China eine große Nummer

Ich habe es bereits erwähnt. Im Zentrum unseres Auftritts stand eigentlich ein älterer Herr. Dieser arbeitet seit über 20 Jahre in China und ist Mitgründer der Taishan Brauerei. Diese Brauerei ist bekannt für sein Weizenbier. Im Rahmen der TV Show wurde ihm ein ganzer Beitrag gewidmet und er hat sogar eine Auszeichnung der chinesischen Regierung erhalten.

 

Da singen verbindet, hat er uns nach dem Auftritt eingeladen die Brauerei zu besichtigen. Natürlich lies er sich nicht lumpen und wir haben nicht nur die Brauerei besichtigt. Im Anschluss gab es noch ein super leckeres Abendessen :)

Und ein Geburtstagskind hatten wir auch noch :) Schon einmal so eine tolle Torte gesehen? Ich bin neidisch!

Kommentare: 2
  • #2

    Babette (Sonntag, 09 Dezember 2018 10:49)

    Hallo Wolfgang :)
    Er spricht kein Wort chinesisch und hat immer eine Dolmetscherin dabei. Er sagte er sei in China die ganze Zeit auf Leute gestoßen, die deutsch konnten und froh waren, wenn sie mit ihm üben konnten. Irgendwann sei es dann zu spät gewesen.
    Sein Jahr teilt sich immer in verschiedene Abschnitte ein. Er ist immer drei Monate in Deutschland und dann wieder drei Monate in China.

  • #1

    Wolfgang (Samstag, 08 Dezember 2018 21:57)

    Freue mich schon auf die bewegten Bilder von Euch ;-)
    Konnte denn der ältere Herr auch fließend chinesisch? Oder sprach er Deutsch mit chinesischem Akzent, weil er schon so lange in China lebt?