Dieses Wochenende sind wir mit drei Studentinnen auf einen kleineren Berg gestiegen. Gegen 10 Uhr ging es los. Und wie überall bestand der Weg aus einer Treppenstufe nach der nächsten. Die Chinesen stehen auf Treppen. Die ungewohnt feuchten Luft machte den Aufstieg etwas anstrengend. Aber die Aussicht war es Wert. Leider war es bei uns etwas diesig, aber auch so konnte man die schöne Landschaft bestaunen. Es ist unglaublich, dass man nach einem 15 minütigen Fußweg bereits am Fuße des Berges ist und damit am Eingangstor zu einer ganz anderen, ruhigeren Welt. Da es sich um einen kleineren Berg handelte waren auch nicht viele Touristen unterwegs. Viele der Besucher waren mit Kanistern unterwegs, da sie sich ihr Frischwasser direkt an der Quelle abzapfen. Ich ziehe meinen Hut vor den Menschen, die diesen Weg mit 20 Kilo Wasser meistern.
Die drei Studentinnen und wir vor dem Auftieg
Auf dem Weg nach oben finden sich auch immer wieder kleine Tempel. Teilweise sind sie in den Stein gebaut. Es ist nicht erlaubt in diesen Tempeln Fotos zu machen. Grundsätzlich sind sie aber wie der Dai Tempel aufgebaut. Es befinden sich verschiedene Statuen in einzelnen Räumen, die angebetet werden. Während des Gebetsrituals muss man sich neun Mal vor der Statur verneigen. Außerdem werden Räucherstäbchen angezündet.
Die Studentinnen haben sich sogar um Verpflegung gekümmert. Wir waren erstaunt was sie alles aus ihren Rucksäcken gezaubert haben. Chips, Kekse, Waffeln, Würstchen, Brot, irgendeine Reispaste. Während kleineren Pausen wurde fast alles vernichtet. Sie haben viele chinesische Produkte mitgebracht damit wir sie testen können. Es war super! Wir haben sie auch sofort ausgefragt woher man all die Produkte bekommt.
Oben angekommen wurden wir mit einer wunderschönen Aussicht belohnt. Wie wohl erst die Aussicht auf dem großen Berg sein wird? Schon hier waren wir beeindruckt und es wird sicher nicht der letzte Besuch gewesen sein. An schönen Tagen kann man über die ganze Stadt schauen.
Gegen 17 Uhr waren wir dann wieder in unseren Wohnungen. Weniger geschafft als wir dachten. Da uns die Studentinnen einen wunderschönen Tag beschert haben, wollten wir uns bei ihnen mit einem Abendessen bedanken. Das Lokal durften sie sich aussuchen.
Wir haben die Studentinnen sowohl das Restaurant, als auch die Speisen aussuchen lassen. Das Lokal war eine 30 minütige Taxifahrt von der Uni entfernt und lag in einem verlassenen Industriegebiet. Da es am Ende der Straße war, wären wir dort vermutlich niemals hingekommen, wenn sie uns nicht das lokal gezeigt hätten. Es gab keinen großen Saal mit mehreren Tischen. Das ganze Restaurant bestand aus einzelnen Separees. Das Geschirr ist eingepackt gewesen, auch das ist in China üblich. Nach dem auspacken haben die Studenten es mit heißem Wasser gefüllt, um es zu reinigen.
Die Speisen waren bunt gemischt. Wir hatten süß-saures Schweinefleisch, eine ganze Ente, Rindfleisch, Bohnen und Gurke mit Ei. Besonders lecker waren karamellisierte Süßkartoffeln. Es gab allerdings auch viel Gemüse was ich aus Deutschland nicht kenne, z. B. Wasserkürbis und Lotusblüte oder eine Art Fladenbrot, welches vom Geschmack wie Esspapier war. Alles in allem hat mir alles sehr gut geschmeckt. Besonders gefreut habe ich mich über die Zikaden. Ich war sehr neugierig welche Insekten hier zubereitet werden und wie. Lecker :)
Es war ein schöner Tag, der einen super Abschluss gefunden hat. Das die Studentinnen einen ganzen Samstag dazu verwendet haben uns ihr Land zu zeigen, war super und sehr lieb von ihnen - nicht zu letzt auch, weil sie eigentlich sehr viel für die Uni erledigen müssen. So wie wir unsere Fragen zu China gestellt haben, haben auch Sie sich sehr für Deutschland interessiert und man merkte das die Scheu von Stunde zu Stunde abnahm.
In China sieht man überall Männer rumlaufen, die ihr T-Shirt über dem Bauch tragen. Sie sitzen am Straßenrand, sie laufen über die Straße oder sitzen beim Essen. Warum auch immer sie es machen, es verschafft ihnen mit Sicherheit ein wenig Abkühlung und auch unsere Männer sind eindeutig in China angekommen :D
babettesurgetoexplore@web.de
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Steffi (Dienstag, 25 September 2018 11:21)
Hallo Babette,
jetzt lasse ich auch endlich mal ein paar Grüße hier :)
Sehr spannend Deine Berichte zu lesen und ich bin gespannt, was Du noch alles so erlebst und siehst.
Ganz viel Spaß weiterhin!!!
LG aus Münster
Steffi
Babette (Mittwoch, 19 September 2018 11:12)
Hallo Wolfgang,
die Studentinnen sagten es sei eine Zikade. Es hatte auch Beine. Die Beine am Kopf waren etwas dicker als die hinteren. Die sieht man auf dem Bild nur nicht, aber deshalb fällt Made oder Mehlwurm raus. Wenn du Singzikade googelst, dann sind einige Bilder dabei die so aussehen wie das Tier, nur ohne Flügel - da sollten Bilder auftauchen mit einer beigen Singzikade. Die sieht der auf dem Bild sehr ähnlich.
Ich finde sie schmeckten wie Erdnüsse. Eigentlich ähnlich wie kleine Heuschrecken und Mehlwürmer. Der Rest des Geschmacks kam durch das frittieren und würzen. Aber nicht eklig. Kann ich nur empfehlen :)
Mit den Studenten sprechen wir deutsch. Das klappt auch meistens ganz gut. Ich versuche immer einfache Worte zu verwenden oder beginne direkt ein schwieriges Wort zu umschreiben oder zu erklären. Ich versuche auch deutlich langsamer zu sprechen und meine Hände zu benutzen. Im Notfall hilft auch hier die App oder ein anderer Student übersetzt. Bei den Studentinnen hat man deutlich gemerkt, dass sie im Laufe des Tages immer selbstsicherer wurden. Morgens waren sie noch sehr ruhig, aber beim Abendessen haben sie schon viel mehr gesprochen. Ich glaube solche Ausflüge sind nicht nur für uns sehr wertvoll, weil sie unser ihr Land zeigen und wir viele Informationen bekommen die kein Reiseführer hergibt. Auch die Studenten lernen viel und lernen deutsch dann in ungezwungener Atmosphäre. Mit ein bisschen Übung versteht man sich auch ganz gut ohne Worte. Man wird darin immer besser :D.
Am Samstag fahren wir nach Shanghai, danach gibt es dann den nächsten Bericht :)
GLG
Babette
Wolfgang (Dienstag, 18 September 2018 18:56)
Das Essen sieht echt sehr lecker aus. Aber das unterste Bild ist doch keine Zikade, oder? Sieht eher aus wie eine fette Made oder ein Mehlwurm.
Wie schmecken die überhaupt? Kann man das mit irgendwas vergleichen, wie Schweinefleisch oder Hühnchen?
Wie unterhaltet ihr euch eigentlich mit den Studenten? Du hattest ja geschrieben, dass die meisten kein Englisch können und oft die Übersetzungs-App herhalten muss. Ist das bei den Studenten auch so?
Freue mich schon auf deinen nächsten Bericht, denn das ist total spannend zu lesen.
GLG
Wolfgang