Ich habe bereits den Zuckerkonsum erwähnt. Ich werde das Gefühl nicht los, dass wir unseren Beitrag dazu geleistet haben. Die ganzen westlichen Fastfood-Ketten halten Einzug und verbreiten ihr ungesundes Essen. Die Menschen in den Großstädten sind viel dicker, als sie es früher waren.
Insofern ist es auf der einen Seite gut, dass die Jugendlichen sich mit der westlichen Kultur auseinandersetzen und ihren Horizont erweitern, auf der anderen Seite haben sie auch nicht nur Vorteile durch den stärkeren Einfluss der westlichen Kultur.
Es gibt Tage an denen die Luft wirklich schlecht ist und man die schlechte Luft auch tatsächlich dadurch merkt, dass die Stimme belegt ist oder die Augen sehr trocken sind. An ganz schlimmen Tagen habe ich mich auch immer sehr müde gefühlt und hatte eine verschnupfte Nase. Zum Glück ist dies kein Dauerzustand und es gibt Tage an denen die Luft gut ist oder sagen wir, besser. Sie wird nicht so schnell so gut sein wie in Deutschland und hat an den guten Tage auch nicht die gleiche Qualität, aber man hat keine Probleme und es wird besser. China tut viel, um dieses Problem zu lösen.
Ist er aber nicht. Es gibt Regeln und irgendwie fügt sich alles zusammen.
Egal ob Glitzerohren, verrückte Filter, Haasenohren oder Fell an Schuhen. Große Augen, Federn, Plüsch, Tüll. Hauptsache kitschig und bunt. Das gilt sowohl für Accessoires als auch für Dekoartikel. Man muss es mögen. Es macht die Welt aber zumindest etwas bunter.
Im letzten Jahr war ich in Deutschland nicht ein Mal wirklich erkältet. In meiner Zeit in China ganze drei Mal. Ich weiß nicht warum, aber ich war sehr anfällig für Erkältungen. Man kommt mit vielen fremden Keimen in Kontakt, man hat anderes Essen und man ist von vielen Menschen umgeben. Die chinesischen Heilmittel helfen allerdings sehr gut. Insbesondere warmes Wasser kann ich als Medizin nur empfehlen!
(Ich werde die Liste ergänzen, wenn mir noch etwas einfällt.)
Dieses ist mein letzter Eintrag zu meiner Reise nach China. Bereits die Ausreise aus China war seltsam und eine Mischung aus Vorfreude und Traurigkeit. Diesen letzten Beitrag zu verfassen, ist umso seltsamer. Ich habe auf meiner Reise viele nette Menschen kennengelernt und eine tolle Zeit verbracht. Ich habe mich verändert und entwickelt. Die anfängliche Unsicherheit und Angst ist Momenten voller Erstaunen und Glück gewichen. Das Land und die Leute haben es immer wieder geschafft mich zu überraschen.
Ich habe das Gefühl nicht mehr der Mensch zu sein, der ich vorher war. Ich habe mich sicherlich nicht um 180 Grad verändert, aber ich habe meinen Horizont erweitert und die Gelegenheit gehabt herauszufinden was mir wichtig ist, meine Sicht auf die Welt und das Leben zu hinterfragen sowie mich zu entwickeln. Unterm Strich habe ich das Gefühl zu mir gefunden zu haben und mir klarer darüber zu sein, wo es für mich hingehen soll und wie ich mir mein Leben vorstelle. Irgendwie war genau das, das Ziel der Reise. Eine kleine Reise zu mir. Zu dem was ich will und was mir wichtig ist. Manchmal ist es gut wegzugehen, um sich zu finden. Ich hätte nicht so lange zögern sollen etwas in meinem Leben zu verändern und das was andere über mich denken, ignorieren sollen. Dafür ist es zu kostbar. Aber das passiert mir nicht nochmal!
Ich habe meine Entscheidung nicht einen einzelnen Tag angezweifelt oder bereut und genau das zeigt mir, dass es zu dem Zeitpunkt genau richtig war. Es ist verrückt wie viele Gedanken man sich macht und wie häufig ich meine Entscheidung rechtfertigen musste. Aber eins weiß ich jetzt ganz genau: ich sollte mich bei meinen Entscheidungen mehr auf mein Gefühl, mein Herz und meinen Bauch verlassen. Danach kann das Gehirn seinen Senf dazugeben.
Als ich von der Arbeit dort gehört habe, war ich sofort begeistert und habe es von Anfang an voller Herzblut gemacht. Genau das möchte ich auch weiter machen, denn nur dann gebe ich mein Bestes und bin glücklich. Es macht mich zufriedener, glücklicher und irgendwie geht es doch darum im Leben. Es geht nicht darum allen zu gefallen und sich für seine Entscheidungen zu rechtfertigen (- was ich auch nicht mehr tun werde). Es geht nicht darum jeden Tag in einem staubigen Büro zu sitzen und sinnlose Aufgaben zu machen. Es geht nicht darum einen geraden Lebenslauf zu haben und es geht auch nicht darum, alles so zu machen wie die anderen. Es geht darum zurückzublicken und sein Leben für sich sinnvoll genutzt zu haben.
Ich bin dankbar die Möglichkeit gehabt zu haben und von meiner Familie unterstützt worden zu sein. Vor allem Patrick hat bereitwillig vier Monate auf mich verzichtet und mich bei meiner Reise unterstützt. Nicht ein einziges Mal hat er mir das Gefühl gegeben, dass er nicht hinter mir steht oder er aufgrund meiner Entscheidung jetzt alleine zuhause sitzt. Ich weiß, dass dies nicht selbstverständlich ist und weiß gar nicht, wie ich das wieder gut machen kann. Aber eine glückliche und zufriedene Freundin ist doch auch was :)
Ich hoffe ich konnte euch China etwas näher bringen und habe mich über jede Nachricht gefreut. Vielen Dank für euer Interesse, eure Nachrichten und das Lesen meiner Beiträge :).
Ich sehe das Leben jetzt mit mehr Gelassenheit, bin gespannt wo mich die Reise hinführt und was als nächstes passiert. Aber, sagen wir es mit der Einstellung der Australier:
No worries, mate :)
und liebe Grüße aus Sydney!
babettesurgetoexplore@web.de
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Beate (Montag, 07 Januar 2019 13:24)
Mein liebes Kind,
Dein Resümeé ist wieder so toll und bildlich geschrieben. Schon wie Du dem, was Du uns sagen willst eine Struktur und eine Faden gibst... Wo hast Du das Talent nur her?
Ich musste es einfach mehrmals lesen. Das macht richtig Freude und auch mal ein Tränchen.
Ich bewundere Dich dafür und für den Mut Neues anzugehen, etwas zu erleben und so gut vorzubereiten. Da gehört schon ´was dazu. Das Abwägen vorher heisst ja nicht zu zweifeln, ob es richtig ist. Aber sich halt nicht blauäugig in etwas hinein zu stürzen - heisst für mich auch, dass Du erwachsen bist und mit jeder Erfahrung weiter daran wächst.
Trotzdem ist es so, wie Du sagst... alles kann man nicht im Voraus bedenken und man würde vieles nicht tun, wenn man sich von Vorurteilen leiten ließe.
Wenn wir manchmal zu viel im Vorfeld Deiner Reise hinterfragt haben, wollten wir Dich nicht davon abhalten. Das hätten wir auch nicht geschafft - das weiß ich. Der Beschützerinstinkt kommt immer durch. Dem sei gewiss :-)
Und außerdem, hast Du das ganz sicher von mir: Ich glaube nur, was ich selbst gesehen oder erlebt habe! Wenn mir etwas nicht gefällt, kann nur ich selbst es ändern.
Nicht immer hat man die Chance und die Umstände, es auch zu tun. Deshalb werde ich Dich immer unterstützen und bin stolz auf Dich. Auch darauf, dass Du es zu schätzen weißt und würdigst, wer Dich unterstützt. Bis ganz bald... freu mich auf Dich!
Hdgdlmum :-*
Wolfgang (Samstag, 05 Januar 2019 09:55)
Liebe Babette,
ich habe jeden Deiner Blog-Einträge immer sehr aufmerksam gelesen und daher manchmal auch ein paar Tage gebraucht, weil ich mir die Zeit dafür nehmen wollte. Zum einen war es unheimlich interessant, was Du alles zu erzählen hattest und zum anderen - und das habe ich ja schon ein paar mal erwähnt - hast Du eine unheimlich tolle Art zu schreiben, und alles super interessant rüber zu bringen. Dann noch gespickt mit den tollen Fotos ist man schon oft "enttäuscht", wenn dann der Blog-Eintrag schon wieder zu Ende ist ;-))
Ich glaube, die #34 und Dein Fazit unter #60 zeigt, dass Du alles richtig gemacht hast. Was Du erlebt und von der Reise mitgenommen hast,werden die meisten Menschen in Ihrem Leben vermutlich nicht erleben, auch ich nicht. Natürlich ist das schwer vergleichbar, aber ich glaube, durch Deine Berichte hat sich auch meine Sichtweise auf China ein wenig verändert und einige Vorurteile sind auch geschwunden. Vielleicht plane ich das irgendwann mal als Urlaubsziel ein, auch wenn das natürlich eine ganz andere und oberflächlichere Erfahrung sein wird, als Deine.
Wo ich mich aber vermutlich immer noch schwer tun werde, ist ein Teil der Nummer #23 ;-)
Auch wenn ich da sehr experimentierfreudig bin. Insekten würde ich ja sogar noch probieren, aber Gehirn .....
Aber wenn Du wie in #24 geschrieben zurück in Köln mal ein gutes Chinarestaurant gefunden hat, was dem ein bißchen näher kommt, was Du jetzt so kennen gelernt hast, dann würde ich Dich und Patrick gerne mal dahin begleiten.
So, und jetzt viel Spaß in Down Under. Freue mich schon auf die nächsten Kapitel im Blog.
Ganz lieben Gruß
Wolfgang